Was gehört zur Positiven Psychologie?
Positive Psychologie ist ein wissenschaftlicher Ansatz, der sich auf die Aspekte konzentriert, die das Leben lebenswert und erfüllend machen. Es handelt sich um eine relativ neue Disziplin in der Psychologie, die in den 1990er Jahren von Martin Seligman und Mihaly Csikszentmihalyi ins Leben gerufen wurde.
Im Kern konzentriert sich die Positive Psychologie auf drei zentrale Elemente:
- Angenehme Leben: Hierbei geht es um die Maximierung von Freude, Glück und Zufriedenheit im täglichen Leben.
- Engagiertes Leben: Dies beinhaltet die Förderung von Leidenschaft und Engagement in alltäglichen Aktivitäten, einschließlich der Arbeit.
- Bedeutungsvolles Leben: Hierbei geht es darum, einen höheren Zweck oder eine Bedeutung im Leben zu finden.
Warum ist Positive Psychologie wichtig?
Die Positive Psychologie spielt eine entscheidende Rolle in der Arbeitswelt, da sie sich auf die Stärkung der psychischen Gesundheit konzentriert und dazu beiträgt, Burnout und chronischen Stress zu reduzieren. Es ist erwiesen, dass positive Emotionen die Kreativität fördern, die Problemlösung verbessern und zu besseren Beziehungen am Arbeitsplatz führen.
Wie erklärt man Positive Psychologie?
Positive Psychologie lässt sich am besten als der wissenschaftliche Ansatz zur Optimierung menschlicher Stärken und zum Aufbau von Ressourcen erklären, um das Wohlbefinden und die Lebenszufriedenheit zu verbessern. Anstatt sich auf Defizite und Probleme zu konzentrieren, wie es in vielen anderen psychologischen Ansätzen der Fall ist, legt die Positive Psychologie den Schwerpunkt auf das Positive: auf Stärken, Talente, Tugenden, positive Gefühle und positive zwischenmenschliche Beziehungen.
Wie nutzt man Positive Psychologie in der Arbeitswelt?
Hier ein paar griffige Beispiele, wie man sich das Konzept praktisch zu Nutze machen kann:
Anwendung der Positiven Psychologie |
Effekt |
Anwendungsbeispiel |
Anerkennung und Dankbarkeit ausdrücken |
Verbessert die Stimmung und stärkt die Arbeitsbeziehungen |
Ein Mitarbeiter hat ein Projekt erfolgreich abgeschlossen. Der Teamleiter sendet eine Dankes-E-Mail an das gesamte Team, in der er die Leistungen des Mitarbeiters anerkennt. Mitarbeiter senden sich gegenseitig wertschätzende Kudo-Karten. |
Positives Reframing (Neubewertung) |
Hilft, Herausforderungen als Wachstumschancen zu sehen |
In einer Teamsitzung wird eine schwierige Situation besprochen. Der Teamleiter fragt: "Was können wir aus dieser Erfahrung lernen und wie können wir uns dadurch verbessern?" |
Stärkenbasiertes Management |
Erhöht die Mitarbeiterzufriedenheit und Produktivität |
Ein Mitarbeiter ist besonders gut im Umgang mit Kunden. Der Manager weist ihm mehr Aufgaben in diesem Bereich zu, anstatt ihn mit Aufgaben zu belasten, die nicht zu seinen Stärken passen. |
Positive Emotionen fördern |
Führt zu mehr Kreativität und Problemlösungsfähigkeiten |
Ein Unternehmen organisiert regelmäßig Teambuilding-Events und -Rituale, bei denen die Mitarbeiter Spaß haben und positive Erfahrungen sammeln können. |
Anwendung des PERMA-Modells |
Fördert das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter |
Ein Unternehmen setzt das PERMA-Modell um, indem es positive Emotionen fördert, den Mitarbeitern Möglichkeiten zur Bindung bietet, sinnvolle Arbeit ermöglicht, Leistungen anerkennt und die Mitarbeiter zur persönlichen Entwicklung anregt. |
Was genau ist das PERMA-Modell?
Das PERMA-Modell, entwickelt von Martin Seligman, ist ein weit verbreitetes Konzept in der Positiven Psychologie und steht für die fünf Elemente, die Seligman als entscheidend für unser Wohlbefinden und Glück identifiziert hat:
- Positive Emotionen: Gefühle von Glück, Zufriedenheit, Freude und Liebe.
- Engagement: Die Fähigkeit, sich vollständig auf eine Aufgabe oder Tätigkeit zu konzentrieren und darin aufzugehen.
- Relationships (Beziehungen): Positive Beziehungen und soziale Verbindungen tragen zu unserem Wohlbefinden bei.
- Meaning (Sinn): Das Gefühl, dass unser Leben und unsere Arbeit einen tieferen Sinn und Zweck haben.
- Accomplishment (Leistung): Das Streben nach Erfolg und Meisterschaft in Bereichen, die uns wichtig sind.
Das PERMA-Modell dient als Leitfaden für Einzelpersonen und Organisationen, um das Wohlbefinden zu fördern und Glück zu erreichen. n der Arbeitswelt kann es genutzt werden, um positive Arbeitsumgebungen zu schaffen, die das Engagement und die Produktivität der Mitarbeiter steigern.
Fazit
Insgesamt bietet die Positive Psychologie in der Arbeitswelt ein enormes Potenzial. Sie hilft dabei, ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen, das Mitarbeiter dazu ermutigt, ihr Bestes zu geben und gleichzeitig ihr Wohlbefinden zu fördern. Die Implementierung der Prinzipien der Positiven Psychologie kann zu mehr Engagement, besserer Leistung und höherer Mitarbeiterzufriedenheit führen.
Referenzen
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Seligman, M. E., & Csikszentmihalyi, M. (2000). Positive psychology: An introduction. In M. E. Seligman & M. Csikszentmihalyi (Eds.), American Psychologist. Vol. 55. American Psychological Association.
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Seligman, M. E. (2002). Authentic happiness: Using the new positive psychology to realize your potential for lasting fulfillment. New York, NY: Free Press.
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Fredrickson, B. L. (2001). The role of positive emotions in positive psychology: The broaden-and-build theory of positive emotions. American Psychologist, 56(3), 218-226.
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Isen, A. M., Daubman, K. A., & Nowicki, G. P. (1987). Positive affect facilitates creative problem solving. Journal of Personality and Social Psychology, 52(6), 1122.
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Peterson, C., & Seligman, M. E. (2004). Character strengths and virtues: A handbook and classification. Washington, DC: American Psychological Association.